Zielgruppe: Entwickler, Fachbereich, Manager & C-Level.
YouTube: SAP Lumira Designer, MS Power BI, Tableau
Agiles und schnelles Dashboarding
In der Theorie ist ein Dashboard schnell entwickelt.
Hole dir das notwendige Budget von den Stakeholdern.
Frage die Fachleute nach ihren individuellen Anforderungen.
Erstelle das Architekturkonzept mit berechtigtem Datenzugriff.
Gestalte das intuitive Design.
Entwickle agil mit der neusten Technologie.
Teste schnell und sorgfältig das fertige Produkt.
... und dann sind alle Benutzer zufrieden! Richtig?
In der Realität sieht das Projektvorgehen eher pragmatisch aus.
Was sind die Herausforderungen?
Obwohl dein Plan perfekt vorbereitet ist, du auf Änderungswünsche flexibel reagierst und du mit höchster Sorgfalt testest, sind die Benutzer am Ende nicht immer zufrieden. Aus diesem Grund werden zukünftige Projekte ebenfalls schwierig umzusetzen sein.
"Dein Problem sind nicht Deine Fähigkeiten. Vielmehr fehlt der Lösung das Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Freude."
Entweder ist dein Dashboard zu überladen ...
Funktionale Details
Zu viele Features
Pragmatisch nach dem kompletten Prozess, nicht nach den Menschen
Schwierig zu verstehen
Oder optisch "attraktiv", jedoch ...
Oberflächlich mit nicht relevanten Informationen
Unnütze Features wie Animationen
Personalisiert nach der individuellen Selbstverwirklichung einer Person
Geringe Aussagekraft
Der Schlüssel zum Erfolg liegt also irgendwo zwischen Spiel, Spass und Spannung. Wie der Slogan eines Überraschungseis.
Wie würde deine Lösung aussehen?
Ich entwickle ein neues Dashboard.
Wer in seiner Jugend die Wirtschaftssimulation Sim City gespielt hat, der weiss wie anstrengend die Aufgaben eines Bürgermeisters sein können.
Der Bürgermeister benötigt sowohl einen geographischen Überblick als auch detaillierte Fakten. Dabei stehen die Menschen und deren Entwicklungspotential im Fokus.
"Verliert man den Überblick, ist das Spiel vorbei."
Indem der Bürgermeister seine relevanten Kennzahlen analysiert, kann er Massnahmen ableiten. Wie hoch ist die Arbeitslosigkeit in meinen Stadtbereichen? Als Entscheidung kann der Bürgermeister zum Beispiel die Bildung oder vorzeitige Pension fördern (stark vereinfacht).
Folglich benötigt der Bürgermeister ein Analysewerkzeug für seine tägliche Entscheidungsfindung.
Das Bürgermeister Dashboard!
In diesem Blog will ich mich möglichst auf das fertige Dashboard beschränken. Aus diesem Grund verzichte ich auf das Geplänkel in den verschiedenen Projektphasen.
Das Ergebnis ist wichtig. Der Weg dahin auch. Falls du dich für eine iterativ-agile Projektmanagement Methode interessierst, kann ich PITPM empfehlen.
Grundsätzlich sollte sich jeder die grundlegenden Fragen "Für wen?" und "Wozu?" im Voraus beantworten können. Das steigert unsere Motivation. Wenn wir motiviert sind, dann arbeiten wir besser. Ist doch logisch!
"Für wen?" Den Bürgermeister.
"Wozu?" Für zufriedene Bürger. Als Entscheidungsunterstützung und Überblick.
Des Weiteren benötigen wir eine gute Datengrundlage. Hierbei dienen mir die SAP Offline Daten aus den SAP Lumira 2.x Dashboard Samples.
Alles klar?
In diesem Beitrag erfährst du ...
Einen grundlegenden Einstieg in das Bürgermeister Dashboard.
Wie unterstützt du die Benutzer in deren Handlungs- und Denkweise?
Wie gewinnst du zufriedene Benutzer?
Der Einstieg in das Bürgermeister Dashboard
Das Dashboard ist ein strategisches Analysewerkzeug für die Entwicklung einer Stadt. Als Gliederung werden die einzelnen Kategorien auf mehrere Registerkarten aufgeteilt.
Übersicht
Demographie
Gesundheit
Krankenhäuser
Verbrechen
Karte
Auf der Startseite "Übersicht" interagiert der Bürgermeister übergreifend über alle Stadtkreise. Für die Entscheidungsfindung sind alle relevanten Kennzahlen auf einen Blick dargestellt. Auf den anderen Sichten kann der Bürgermeister tiefer ins Detail abtauchen.
"Fokus auf die wesentlichen Kennzahlen und Merkmale."
Doch mach dir zuerst selbst ein Eindruck davon. Ein Bild sagt mehr als Worte.
1. Übersicht
Die Startseite hat das Ziel möglichst schnell und umfassend den Bürgermeister abzuholen.
Zuerst wird der Titel für die gesamte Sicht definiert. Sofort erkennt der Bürgermeister dass wir uns in der "Stadt Detroit im Jahr 2015" befinden. Je nach Filter kann er ebenfalls seine Stadtkreise auswählen, wodurch sich der Titel dynamisch anpasst.
Die Kennzahlen werden in Kategorien gegliedert.
Demographie
Gesundheit
Krankenhäuser
Verbrechen
Jede Kategorie hat ihre eigene Legende, welche für den Bereich gültig ist. Dies schafft Platz für bessere Lesbarkeit und beseitigt redundante Informationen.
"Schaffe Überblick & Transparenz."
Auf der ersten Seite sieht der Bürgermeister alle Kennzahlen als Kachel auf einen Blick. Die Werte werden besonders gross und farblich hervorgehoben. Jede Kachel verfügt über ein einheitliches Muster
Icon
Titel
Einheit
Kennzahl
Benchmark, z.B. Abweichung zum Vorjahr
Meine Empfehlungen
High Level Darstellung, um den Benutzer abzuholen
Fokus auf die wesentlichen Kennzahlen
Struktur und Gliederung für einen guten Überblick
2. Demographie
Die "Demographie" zeigt die Kennzahlen nach Stadtkreisen und Altersgruppen sowohl tabellarisch als auch grafisch.
In der Tabelle sieht der Bürgermeister die Ist-Werte nach Stadtkreisen. Zusätzlich werden die Indikatoren zum Durchschnittswert farblich mit Pfeilen hervorgehoben.
"Zeige die Ist-Situation und hebe Abweichungen hervor."
Die Sortierung ist absteigend nach Population, wobei der Bürgermeister die Sortierung individuell ändern kann. Somit ermöglicht diese Darstellung den Fokus je nach Kennzahlen neu auszurichten.
Population
Ausbildungsquote
Nettoeinkommen
Arbeitslosigkeit
Obst- & Gemüse
Lebenserwartung
Der Bürgermeister kann von der oberen Tabelle zu den unteren Grafiken scrollen.
Alle Kennzahlen aus der Tabelle sind nochmals grafisch nach Altersgruppen dargestellt. Hierbei hilft die Grafik schnell visuelle Unterschiede zwischen den einzelnen Altersgruppen zu erkennen. Die zusätzliche Grafik signalisiert mit rot und grün die Abweichung zum Durchschnittswert.
Meine Empfehlungen
Individueller Fokus mit Sortierung und Indikatoren
Drilldown in Details zur Verfügung stellen
Grafiken heben extreme Abweichungen hervor
3. Gesundheit
Die "Gesundheit" der Bewohner in den Stadtkreisen zeigt den jährlichen oder monatlichen Trend gegenüber den Prognosewerten.
Die Tabelle gibt dem Bürgermeister einen Überblick zum aktuellen Gesundheitszustand sowie die Abweichung zur Prognose.
Farbliche Indikatoren verdeutlichen einen möglichen Trend. Zusammenhänge zwischen Kennzahlen lassen sich ebenfalls identifizieren, wie zum Beispiel Tabak- und Alkoholkonsum.
Fettleibigkeit
Tabakkonsum
Alkoholkonsum
Mit Krankenkasse
Impfungsrate
Hygieneausgaben
Infrastruktur
Der Bürgermeister kann aus dem jährlichen Trend weiter in die einzelnen Monate hinein zoomen.
Die Grafiken zeigen von Januar bis Dezember den Verlauf von Ist versus Prognose. Somit identifiziert der Bürgermeister schnell einen Ab- oder Aufwärtstrend. Zudem kann die Prognose rückwirkend plausibilisiert und für die Zukunft angepasst werden.
"Unterschiedlichen Zeiteinheiten zeigen kurz-, mittel- und langfristige Trends."
Meine Empfehlungen
Je nach Situation sind strukturelle Darstellung oder eine zeitliche Entwicklung sinnvoll
80% der Grafiken lassen sich als Säulen / Balken oder Linien darstellen.
Abweichungen in Absolut, Prozent oder Wasserfall zeigen den Trend deutlicher
4. Krankenhäuser
Die "Krankenhäuser" gewährleisten ein gute Versorgung der Bewohner. Dafür muss ein Krankenhaus effizient wirtschaften.
Auf der Tabelle sind alle Krankenhäuser in den jeweiligen Stadtkreisen zusammengefasst. Dabei zeigt die Heatmap diejenigen Kennzahlen in tiefem Grün oder Rot, welche besonders gut oder schlecht sind.
EBIT Marge
Auslastung
Zufriedenheit
"Je nach Fragestellung, benötigen die selben Kennzahlen eine unterschiedliche Visualisierung."
Direkt neben der Tabelle wird die selbe Situation nochmals grafisch als Portfolio Matrix dargestellt. Dabei steht die Performance der Krankenhäuser in direkter Konkurrenz und der Bürgermeister kann Ressourcen von A nach B transferrieren.
Je grösser die Bubble, desto besser die EBIT Marge
Je höher die Position auf der Y-Achse, desto zufriedener sind die Patienten
Je weiter links oder rechts auf der X- Achse, desto unter- oder überlasteter ist das Krankenhaus
Neben der Jahresentwicklung zeigen die unteren Grafiken nochmals den Trend nach Monaten an. Damit sind saisonale Ausreisser besser erkennbar. Sinkt oder steigt der Trend von Januar bis Dezember, sind Prognosen für das kommende Jahr zu erkennen.
Meine Empfehlungen
Farben gezielt einsetzen und Farbpalette richtig mischen.
Heatmap und Portfolio Matrix sind spezielle Visualisierungen, kommen jedoch hin und wieder sinnvoll zum Einsatz
Trendlinien sind einfach zu verstehen und sehr hilfreich für einen zukünftigen Ausblick
5. Verbrechen
Die Sicht "Verbrechen" zeigt den Schadensindex in den jeweiligen Stadtkreisen.
Die Tabelle wird als Heatmap von hell- bis dunkelrot visualisiert. Je dunkler desto höher ist der Schadensindex. Dabei werden die Kennzahlen in die 3 Kategorien gegliedert.
Drogen: Besitz & Handel
Eigentumsdelikte: Brandstiftung & Einbruch
Gewaltdelikte: Mord & Raubüberfall
"Das Wichtigeste zuerst."
Meine Empfehlungen
Reihenfolge:
Von oben nach unten bzw. links nach rechts (in den westlichen Ländern)
Von wichtig zu unwichtig
Von Ergebnis zu Einzelwerten bzw. Total zu Detail (in diesem Beispiel aufgrund der Offline-Daten nicht möglich)
6. Karte
Auf der "Karte" kann der Bürgermeister alle Kennzahlen nochmals geografisch auswerten.
Einerseits sollte der Bürgermeister seine Stadtkreise kennen. Andererseits hilft eine Karte hin und wieder besondere Zusammenhänge zu identifizieren.
"Unsichtbare Zusammenhänge identifizieren."
Welche Kennzahlen könnten sich aufeinander auswirken?
Nehmen wir an, die Menschen sind unzufrieden und der Alkoholkonsum nimmt dadurch zu. Dann steigen in der Regel ebenfalls die Gewalttaten, welches wiederum die Krankenhäuser stärker auslastet.
Meine Empfehlungen
Geo Reporting kann sehr sinnvoll sein, oder ist lediglich "hübsch" anzusehen
Kombinierte Datenquellen identifizieren unerkannte Zusammenhänge
Eine Geomap hilft der Orientierung mit mehr als nur Zahlen
Das Ergebnis
Wie hat dir das Bürgermeister Dashboard gefallen?
Das Bürgermeister Dashboard ist ein Beispiel für ein strategisches Analysewerkzeug im Unternehmen. Dabei sollte das Ziel jeder betrieblichen Anwendung die Zufriedenheit der Benutzer sein.
"Ziel: Zufriedene Benutzer."
Wie unterstützt du die Benutzer in deren Handlungs- und Denkweise?
Im Dashboard unterstützen wir den Bürgermeister mit den wesentlichen Kennzahlen und Merkmalen für seine tägliche Entscheidungsfindung. Dabei helfen intuitive Kacheln, Tabellen und Grafiken, um sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Im Detail kann der Bürgermeister einzelne Kennzahlen strukturell mit anderen Stadtkreisen vergleichen oder einen zeitlichen Trend prognostizieren.
"Gib dem Benutzer die Möglichkeit sich zu fokussieren und zu positionieren."
Wie gewinnst du zufriedene Benutzer?
Der Erfolg liegt im richtigen Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Freude. Wie im Leben lassen sich diese Weisheiten hier ebenfalls anwenden.
"Gleichgewicht, der Kompass für Dashboard Entwicklung."
Erinnerst du dich an den Überraschungsei Slogan?
Spiel
Übersicht und Transparenz
Drilldown in Details
Ist-Situation und Abweichungen
Spass
Einfach und intuitiv zu verstehen
Vielseitige Visualisierung
Gezielter Einsatz von Farben für ein einheitliches Look & Feel
Spannung
Benutzerinteraktion mit Filter und Visualisierung
Features, wie Sortierung nach Kennzahlen oder Merkmalen
Trendlinien und -pfeile als farbliche Indikatoren
Ausblick
Darüber hinaus hat das Bürgermeister Dashboard vieles Mehr zu bieten. Auf diese weiteren Beiträge darfst du dich freuen.
Management Reporting für die richtige Botschaft
Nützliche Features gegen Langeweile
IBCS Top 10 Regeln umgesetzt
Notationskonzept für Kacheln, Tabellen und Grafiken
Und weitere ...
Fazit
Jedes Dasbhoard ist einzigartig, genau wie jeder Mensch individuell ist. Wenn ich ehrlich bin, dann existiert das "ultimative" Dashboard überhaupt nicht.
Ein Dashboard wird nie fertig sein. Mit dem Essen kommt der Appetit. Aus diesem Grund werden im Anschluss eines Releases immer wieder neue Bedürfnisse kommen.
Hinter Lösungen sitzen immer Benutzer. Auch hier existiert mehr als nur der eine Typ Mensch. Weiterhin wechseln Menschen hin und wieder ihre Rolle oder Tätigkeiten im Berufsleben. Somit ist ebenfalls deine persönliche Meinung gefragt.
Aus Projektsicht liegt der Erfolg in der richtigen Kombination aus Zeit, Kosten, Anforderungen und Qualität. Jedoch können nie alle 4 Punkte zu 100% erfüllt werden.
Wie denkst du darüber?
Für mich zählt letztendlich das Ergebnis. Jedoch nicht das technische Dashboard, sondern die Benutzer. Die Menschen sind wichtig. Wenn das Dashboard einen praktischen Nutzen hat und die Mehrheit der Benutzer damit zufrieden arbeitet, dann ist für mich das Dashboard erfolgreich.
YouTube: SAP Lumira Designer, MS Power BI, Tableau
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